So ziehen dich Videospiele in ihren Bann
Videospiele können unfassbar vielfältig sein. Neben verschiedenen Plattformen, ist auch die Auswahl an Videospielgenres und unterschiedlichen Spielelementen riesig. Einige Eigenschaften von Videospielen üben einen besonderen Reiz aus und zielen darauf ab, dich länger am Spielen zu halten.
Das macht natürlich Spaß, kann aber auch zum Problem werden. Beispielsweise dann, wenn du beim Zocken komplett Zeit, Familie und Schule vergisst. In diesem Artikel erfährst du, welche Elemente dich in Videospielen zum Dauerzocken verleiten und wie du damit umgehen kannst.
Belohnungssystem
Das Belohnungssystem ist das zentrale Element der meisten Videospiele. Es kann unterschiedlich komplex sein. Auch die Belohnungen an sich können verschieden ausfallen. Manchmal bekommst du Belohnungen in Form von Items, Punkten oder Geld für erfolgreich abgeschlossene Aufgaben. Aber auch für gewonnene Matches gibt es das begehrte Loot. Die Gewinne sind wiederum nötig, damit du im Spiel besser und stärker werden kannst.
Problematisch kann das dann werden, wenn das Belohnungssystem dich verleitet, besonders lang und oft zu spielen. Einige Games belohnen dich beispielsweise, wenn du jeden Tag online bist und spielst. Bei anderen bekommst du für besonders schwere und langwierige Aufgaben extra tolle Items.
Verluste/Bestrafungen
Das Gegenstück zum Belohnungssystem sind Verluste oder Bestrafungen. Dabei wirst du als Spieler:in gezwungen, einige Abschnitte mehrmals zu spielen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn deine Spielfigur stirbt und alle bisher gesammelten Items, Erfahrungspunkte etc. plötzlich weg sind. Dann möchtest du natürlich weiterspielen und dein virtuelles Hab und Gut auf ein Neues sammeln.
Bezahlsystem
Manchmal kannst du in Videospielen auch echtes Geld bezahlen. So kannst du dir z. B. bessere Items oder Gegenstände kaufen, damit du einen Vorteil gegenüber anderen hast. Oder du erkaufst dir eine Art Abkürzung und umgehst somit langwierige Spielpassagen. Und weil sich das so verlockend anhört, verbringst du noch mehr Zeit in Videospielen. Zudem ist es äußerst gefährlich, für virtuelle Spielelemente echtes Geld zu bezahlen. Um mehr darüber zu erfahren, schau einfach in unseren Artikel zum Thema Kostenfalle virtuelle Währung.
Soziale Interaktion
Unter sozialen Interaktionen kannst du alle Aktionen in Videospielen verstehen, bei denen du mit oder gegen andere Spieler:innen spielst. Dafür gibt es folgende Möglichkeiten:
- Wettkampf-Spiel: du spielst in meist zwei Teams gegeneinander (z. B. Sportspiele wie Fifa)
- Battle-Royal-Spiel: du spielst allein oder im Team gegen eine Vielzahl anderer Spieler:innen (z. B. Fortnite oder MMOGs)
- Koop-Spiel: du spielst nicht gegen, sondern mit anderen Spieler:innen zusammen für ein gemeinsames Ziel (z. B. in Survival oder Aufbau-Spielen)
Welche Gameplay-Elemente können darüber hinaus die Spielzeit erhöhen?
Zum Großteil entscheidet vor allem der Spaßfaktor, wie lange und wie oft du ein Game spielst. Ebenfalls wichtig ist, wie das Spiel generell aufgebaut ist. Ein Spiel mit kurzer, abgeschlossener Story ist schnell durchgespielt. Eine langatmige Geschichte mit immer weiteren Aufgaben hält dich hingegen länger am Ball.
Auch die Anzahl der Spielunterbrechungen, kann deine Spieldauer verlängern. Kannst du beispielsweise nur selten speichern, musst du ab und zu länger spielen, als du eigentlich willst. In Wettkampf-Spielen und in Plattformern/Jump’n’Run-Games kann man zudem oft nur nach einem oder mehreren Matches oder Leveln das Spiel verlassen.
All diese Spielmodi haben eins gemeinsam: Es entsteht ein gewisser Zwang zum Spielen. Du möchtest immer öfter und länger spielen, damit du dich selbst oder dein Team voranbringst. Außerdem kannst du dich durch die geschaffenen Gruppenchallenges stets mit anderen Mitspieler:innen messen und somit stärker und besser werden.
Wie kannst du damit umgehen?
Sicherlich hast du das ein oder andere genannte Gameplay-Element auch schon wahrgenommen, es aber nicht weiter hinterfragt. Dabei kannst du einige der genannten Strategien auch teilweise umgehen oder ignorieren:
Legst du dir vorher eine Anzahl an Leveln/Matches fest, die du spielen möchtest, kannst du rechtzeitig aufhören und dir einen angemessenen Zeitrahmen (z. B. eine Stunde pro Tag) setzen.
Bei Multiplayer-Games: Wenn du deinen Mitspieler:innen klar kommunizierst, bis wann du spielen möchtest, entsteht kein unnötiger Termindruck.
Versuche Spiele zu vermeiden, in denen du Echtgeld bezahlen musst.
Bist du in einem Spiel "gestorben", kannst du auch ein anderes Mal weiterspielen, wenn du ausgeruhter und weniger frustriert bist.
Umwege für besondere Items oder Punkte erhöhen nur unnötig die Zeit, die du in Videospielen verbringst.
DLCs (downloadable Content) sind zusätzliche Spielinhalte, die viel kosten und deine Spielzeit sinnlos nach oben treiben können.
Jede und jeder reagiert individuell auf die genannten Gameplay-Elemente. Möchtest du herausfinden, ob du generell zu viel Zeit in Videospielen verbringst, dann finde es mit dem Selbsttest heraus.