Traumberuf Social Media – Wie realistisch ist das wirklich?
Mit TikTok, Instagram und Co. Geld verdienen: Die Vorstellung, das Hobby zum Beruf zu machen, klingt verlockend und einfach. Folgt man Influencerinnen und Influencern, entsteht schnell der Eindruck, sie filmen ihr Leben einfach ganz nebenbei. Doch wie viel Arbeit steckt wirklich dahinter? Ist das ein richtiger Beruf? Und wie realistisch ist eine Karriere als Influencer:in? In diesem Artikel bekommst du alle wichtigen Infos.
Berufsbild Influencer:in – Arbeiten mit Social Media
Influencer:innen produzieren "Content", was auf Deutsch "Inhalte" bedeutet. Das sind z. B. Bild-Beiträge und Videos für YouTube, Instagram oder TikTok. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Zusammenarbeit mit Unternehmen in Form von Kooperationen. Hierbei geht es darum, authentisch und nahbar zu wirken und gleichzeitig bestimmte Produkte zu bewerben. Influencer:innen nutzen verschiedene Social-Media-Kanäle, wobei jede Plattform ihre eigenen Besonderheiten hat, die es zu verstehen und zu nutzen gilt.
Zu den Voraussetzungen für diesen Beruf gehören ein gutes Gespür für Trends, Kreativität, Flexibilität und Verhandlungsgeschick. Viele der heute erfolgreichen Influencer:innen haben angefangen, sich eine Community aufzubauen, als Instagram noch neu war und es TikTok noch nicht gab. Fängt man heute von klein an, muss man sich ein Netzwerk aufbauen, gleichzeitig Skripte und Pläne für Content erstellen, diesen selbst produzieren, bearbeiten und schneiden. Um erfolgreich zu sein, müssen Influencer:innen Trends aufgreifen und authentisch bleiben. Gleichzeitig ist es viel Arbeit, Kundenaufträge zu sichern und diese professionell umzusetzen. Der Beruf Influencer:in umfasst also weit mehr als nur das Posten von schönen Bildern und Videos aus dem eigenen Alltag.
Wie verdient man mit Social Media Geld?
Posten allein erzielt noch keine Einnahmen. Mit diesen Möglichkeiten wird auf Instagram, TikTok und Co. Geld verdient:
Überwiegend verdienen Influencer:innen also Geld durch Social-Media-Ads in Zusammenarbeit mit Unternehmen. Dafür muss ein Profil interessant für das Unternehmen sein. Das ist wiederum abhängig von der Zahl der Follower, den Inhalten und ob die Person selbst auch zu dem Unternehmen passt.
Beruf Influencer:in: Vor- und Nachteile
Arbeiten wann und wo man will, quasi nebenbei am Handy Geld verdienen und immer wieder kostenlose neue Produkte geschickt bekommen. So stellen sich viele das Influencer:innen-Leben vor. Und tatsächlich kann der Job solche und andere Vorteile mit sich bringen: Man beschäftigt sich mit Themen, die persönlich interessieren, interagiert mit Followern und entscheidet selber, was am heutigen Arbeitstag gemacht wird. Klingt erst mal verlockend. Influencer:innen haben jedoch vertragliche Pflichten gegenüber den Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten. Das kann mit großem Stress einhergehen, wenn man eine Deadline schaffen oder eine bestimmte Followerzahl erreichen muss. Ab einer gewissen Reichweite stehen Influencer:innen zudem in der Öffentlichkeit und tragen Verantwortung für das, was und wie sie Produkte bewerben oder wie sie sich zu aktuellen Themen äußern.
Ständig präsent und aktiv zu sein, kann stressig sein. Influencer:innen können nur selten für eine längere Zeit offline gehen, weil sie das häufig mit Einbußen in Reichweite und Followern bezahlen. Neben positiven Kommentaren und Interaktionen mit Fans und Followern kann es leider auch immer wieder zu Anfeindungen kommen. Informiere dich, worauf du im Umgang mit Social Media achten kannst, um dich vor negativen Auswirkungen zu schützen.
Als Influencer:in ist man in der Regel selbstständig. Das bedeutet: kein geregeltes Einkommen, keine Bezahlung bei Urlaub oder Krankheit, Versteuerung von Einnahmen, Bürokratie und viel Selbstorganisation.
Du siehst: Influencer:in zu werden ist nicht so leicht, wie es auf Social Media oft wirkt. Und wie bei jedem anderen Beruf auch, gibt es Vor- und Nachteile, die es zu bedenken gilt.
Arbeiten mit Social Media: Welche anderen Berufe gibt es?
Etwa 40 Prozent befragter Abiturient:innen können sich vorstellen, als Influencer:in zu arbeiten. Jedoch verdient etwa die Hälfte der Influencer:innen weniger als 460 Euro im Monat. Der Beruf garantiert also nicht unbedingt deinen Lebensunterhalt.
Wenn dir Social Media so viel Freude bereitet, dass du dich auch beruflich damit beschäftigen möchtest, gibt es noch weitere Alternativen: als Social-Media-Manager:in erstellst du Content für Unternehmen, schaltest Werbung in sozialen Netzwerken oder bringst Influencer:innen und Unternehmen zusammen. Du findest Videodreh und Bildbearbeitung spannend? Dann kannst du dies unter anderem als Mediengestalter:in, beim Fernsehen oder als Fotograf:in verwirklichen. Stehst du gerade vor der Frage "Welcher Beruf passt zu mir?" oder kannst dich einfach nicht entscheiden? Das Berufsberatungsangebot der Bundesagentur für Arbeit hilft dir, das herauszufinden.
Social Media als Hobby
Du verbringst einfach gerne Zeit auf TikTok, Instagram oder YouTube und stellst auch gerne selber mal Postings und Videos online? Solange du dabei auf der sicheren Seite bleibst, steht deinem Hobby nichts im Weg. Mit unserem Hintergrundwissen, wie viel Social Media noch gesund ist und dem Selbsttest behältst du deine Medienzeit im Griff. Und ob du später als Influencer:in oder mit einem anderen Beruf dein Geld verdienst, steht dir ganz offen!