Pornos schauen: ist das normal?

Hast du das Gefühl, alle, die du kennst, haben schon mal Pornos geschaut, nur du nicht? Du bist neugierig, aber unsicher was dahintersteckt? Das ist ganz normal. Wir erklären dir, ob und ab wann es erlaubt ist, sie zu schauen und in welchem Alter die meisten Jugendlichen mit sexuellen Inhalten online in Kontakt kommen. Außerdem erfährst du, was du machen kannst, wenn du etwas siehst, das dir nicht guttut oder du dich fragst, ob dein Pornokonsum noch gesund ist.

Ab wann darf man Pornos gucken?

Pornografische Inhalte sind laut Gesetz grundsätzlich erst ab 18 Jahren erlaubt. Pornos, die auch im Internet zu finden sind, sind für Erwachsene gemacht.

Ab welchem Alter schauen Jugendliche Pornos?

Viele Jugendliche kommen allerdings schon mit 13-14 Jahren zum ersten Mal mit sexuellen oder pornografischen Inhalten in Kontakt. Das kann zufällig passieren, zum Beispiel wenn dir anzügliche TikToks oder Reels auf Social Media vorgeschlagen werden oder wenn dir über Messenger sexuelle Bilder oder Videos zugeschickt werden. Viele Jugendliche geben aber auch an, alleine oder in einer Gruppe selbst aktiv danach gesucht zu haben.

Pornos sind doch echt, oder?

Pornos zeigen keine reale Sexualität. Auch enthalten Pornos manchmal Bilder, die dir nicht guttun oder verstörend sind, weil sie zum Beispiel Gewalt zeigen.

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Du hast etwas gesehen, was du überhaupt nicht wolltest oder was dich im Nachhinein belastet? Es hilft, darüber zu sprechen. Das kann mit einer Person sein, die du gut kennst und der du vertraust. Aber es gibt auch Möglichkeiten, anonym Hilfe zu finden. Zum Beispiel:

Wie Sex geht, was du und deine zukünftigen Partnerinnen oder Partner im Bett mögen, lernst du also nicht aus Pornofilmen! Und bloß, weil gefühlt alle um dich herum schon mal Pornos geschaut haben, musst du das nicht tun. Es ist in Ordnung, wenn du bei Fragen rund um Sex, Beziehungen und körperliche Veränderungen nicht unbedingt mit deinen Eltern reden willst und lieber im Internet suchst. Antworten findest du zum Beispiel bei Loveline.de.

Tipp: Mit dem klicksafe-Quiz zu Porno-Mythen können Jugendliche ab 14 Jahren, unrealistischen pornografischen Inhalten auf die Schliche kommen. Anhand von neun Fragen werden Porno-Mythen spielerisch entlarvt und in Erklärungstexten verständlich erläutert. Im klicksafe-Quiz "Sex, Diversity und Porno" können spannende Fragen zu Sexualität, Pubertät, aber auch Pornografie beantwortet werden.

Bin ich süchtig nach Porno?

Du warst neugierig, hast es mal ausprobiert und irgendwie schaust du seit einiger Zeit regelmäßig Pornos? Das ist gar nicht so ungewöhnlich, kann aber ein Problem werden. Denn sexuelle oder pornografische Inhalte können das Belohnungssystem im Gehirn genauso anregen wie Drogen. Und ähnlich wie zum Beispiel beim Gaming oder Social Media kann das süchtig machen. 

Wenn du ...

  • dir schon öfter vorgenommen hast, seltener oder gar keine Pornos mehr zu schauen oder
  • du merkst, dass du immer mehr Zeit damit verbringst, Pornos zu schauen oder
  • du Schule, Ausbildung oder andere Verpflichtungen, Hobbys, Familie und Freundschaften vernachlässigst und
  • sich dein Tagesablauf mehr und mehr darum dreht, wann du den nächsten Film schauen kannst,


dann solltest du dir die Frage stellen, ob dein Pornokonsum noch gesund ist.
Wie auch bei einer Computerspielsucht, gibt es spezielle Hilfe bei Pornosucht. Sollte dir das Thema peinlich sein, ist das total verständlich. Du kannst dich an viele Beratungsstellen auch anonym wenden und dir helfen lassen.

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Hier kannst du dein Online-Nutzungsverhalten testen und dich anschließend zur Online-Beratung anmelden.
Im Netz finden sich zudem auch spezifische Tests zu Pornosucht. Beispielsweise der Selbsttest des Pilotprojekts "PornLos", Test zur Pornosucht auf safersurfing.org oder "9 Fragen - Handelt es sich um eine Pornosucht?"

Hilfe bei Pornosucht

Du musst nicht alle Probleme alleine lösen. Mit professioneller Hilfe erkennst du, warum du von Pornos oder anderen Süchten nicht loskommst. In einer Beratungsstelle erhältst du außerdem Unterstützung, dein Verhalten dauerhaft zu verändern. 

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In diesem Artikel liest du, wie Finn seine Pornosucht in den Griff bekommen hat.

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