ChatGPT & Co.: Was du über Künstliche Intelligenz wissen solltest
Künstliche Intelligenz (kurz KI) hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Vielleicht hast du schon den KI-Textgenerator ChatGPT ausprobiert? Egal, ob du noch skeptisch bist oder die KI schon ein praktischer Begleiter in deinem Alltag ist – davon gehört hast du bestimmt schon. Welche Chancen und Risiken von KI ausgehen sowie Tipps zum richtigen Umgang erfährst du hier.
Was ist Künstliche Intelligenz (KI)?
Was versteht man unter Künstlicher Intelligenz eigentlich? KI ist ein Teilgebiet der Informatik. Sie imitiert kognitive Fähigkeiten des Menschen, indem sie Informationen aus Daten erkennt und sortiert. Weltweit gilt KI als eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien, die durch ihre enorme Entwicklung in den letzten Jahren und ihre vielfältigen Einsatzgebiete große Chancen für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bietet.
Schon gewusst?
KI ist zwar erst in den letzten Jahren so richtig bekannt geworden, der Begriff „Künstliche Intelligenz“, auch „Artifical Intelligence“ (AI) genannt, wurde aber bereits 1956 geprägt. In den 1960er Jahren begann das US-Verteidigungsministerium, Computer darauf zu trainieren, grundlegende menschliche Denkleistungen nachzuahmen.
Wo begegnet dir Künstliche Intelligenz im Alltag?
In unserem Alltag ist die KI schon seit einiger Zeit allgegenwärtig: Vielleicht steht auch bei dir zu Hause ein Sprachassistent wie Alexa oder Siri oder du profitierst von den automatischen Übersetzungen, wenn du etwas im Netz suchst. Besonders häufig kommst du wahrscheinlich auf Social Media mit KI in Kontakt. Welche Fotos oder Videos dir auf TikTok oder Instagram vorgeschlagen werden, bestimmt ein Algorithmus, der dein Nutzungsverhalten auswertet. Auch das Erkennen von Fake News und Desinformationen wird bereits häufig mit KI-Tools unterstützt. Und immer öfter siehst du vielleicht Beiträge, die einen Hinweis zu KI enthalten. Denn immer mehr Unternehmen oder Content Creators nutzen KI-Tools für ihre Content-Erstellung.
Schon bald könnte Künstliche Intelligenz aber noch eine bedeutendere Rolle spielen: Autonom fahrende Autos und Busse könnten zum Beispiel in ein paar Jahren zu unserem Leben dazugehören. Schon jetzt nutzen Autos KI-gestützte Sicherheitsfunktionen. Auch in der Medizin wird daran geforscht, wie KI beispielsweise bei der Diagnose von Erkrankungen zuverlässig helfen kann.
Das halten Jugendliche von KI
74 Prozent der Jugendlichen nutzen bereits KI-Anwendungen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die über 1.500 Jugendliche und junge Erwachsene zum Thema Künstliche Intelligenz befragt hat. Am häufigsten vertreten war dabei ChatGPT, gefolgt von Google Lens, Apples Siri, My AI von Snapchat und dem Übersetzungsprogramm DeepL. Aber bisher nutzt nur eine Minderheit von acht Prozent diese Anwendungen täglich.
Laut der Shell-Jugendstudie 2024 glauben 69 Prozent der befragten 12- bis 25-Jährigen, dass KI den Alltag vereinfachen kann, 60 Prozent sind der Meinung, dass sie zum Beispiel in Bereichen wie Medizin, Verkehr und Bildung die Welt besser machen kann.
Mehr als die Hälfte der Befragten sind der Auffassung, dass der Umgang mit Künstlicher Intelligenz in der Schule verpflichtend unterrichtet werden sollte. Dem Einsatz von KI steht knapp die Hälfte positiv gegenüber. Dabei sind männliche Befragte deutlich überzeugter als weibliche Befragte.
Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken
KI für die Schule?
Neben Fortschritten in Wissenschaft und Wirtschaft, zu denen die KI beiträgt, lassen sich alltägliche Hürden mit KI-Tools leichter bewältigen. So bieten viele KI-Tools eine ganze Reihe von Möglichkeiten für Schule und Ausbildung: Einen Lernplan aufstellen, einen Text auf Rechtschreibung und Zeichensetzung oder Wiederholungen prüfen lassen – Kein Problem für die intelligenten Programme.
Wie KI dein Leben leichter macht
Auch privat können KI-Tools praktische Helfer sein. Du weißt nicht, was du mit den Resten in deinem Kühlschrank anstellen sollst? Auch darauf hat ChatGPT sicher eine Antwort und schlägt dir ein passendes Rezept vor. Kreative können sich mit Bild-KI-Tools austoben. So kannst du dort beispielsweise Kunstwerke in verschiedenen Stilen erstellen oder Fotos professionell überarbeiten.
Risiken von KI
Doch neben den Chancen birgt der Umgang mit KI auch Gefahren, z. B. beim Datenschutz, der Fehleranfälligkeit und in der Manipulation und Kriminalität. Die Herausforderung, echte von gefälschten Inhalten zu unterscheiden, wird durch KI noch verschärft. Vor allem auf Social-Media-Plattformen wird die Differenzierung immer schwieriger. Sogenannte Deepfakes – das können zum Beispiel Fotos oder Videos sein – wirken echt, sind aber KI-generiert. Sie werden beispielsweise dazu genutzt, um Produkte besser darzustellen, aber auch um gezielt Falschinformationen zu verbreiten.
Auch Jugendliche machen sich Sorgen. Das ergab die Studie „Pioniere des Wandels“:
- 57 Prozent der Befragten haben Angst, dass die eigene Leistung nicht mehr von der Leistung der KI unterschieden werden kann
- 49 Prozent der Jugendlichen befürchten, dass sie durch die Verwendung von KI das Lernen verlernen.
- 65 Prozent der Befragten der Shell-Jugendstudie haben Sorge, dass KI aufgrund eines fehlenden Einfühlungsvermögens unmenschliche Entscheidungen treffen kann.
- 45 Prozent befürchten einen möglichen Anstieg der Arbeitslosigkeit durch KI.
- 31 Prozent fühlen sich beim Thema überfordert.
Tipps für Jugendliche zum Umgang mit KI
Künstliche Intelligenz bietet viele Chancen in unterschiedlichen Bereichen wie Medizin, Verkehr oder Wirtschaft. Auch in der Schule kann sie dich unterstützen und dir helfen, Inhalte besser zu verstehen und dir Lösungswege aufzeigen.
Sie birgt aber auch Gefahren wie Fehleranfälligkeit, Manipulation durch Kriminelle und Datenschutz-Lecks. Bei der Verwendung für Schulaufgaben solltest du KI-generierte Inhalte nie einfach übernehmen, ohne dich selbst mit der Aufgabe beschäftigt zu haben. Achte deswegen immer darauf, Quellen zu vergleichen und selbst mitzudenken.
Mit diesen Tipps bist du möglichst sicher bei der Nutzung von KI-Tools:
- Mach den Faktencheck: Vergleiche die Inhalte der KIs mit anderen zuverlässigen Quellen. Außerdem kannst du ein KI-Tool wie ChatGPT einfach fragen, welche Quellen es für die Antwort verwendet hat und diese dann kritisch hinterfragen.
- Denk nach: Auch wenn die Zeit- und Arbeitsersparnis durch die KI verlockend ist, deine Arbeit sollte trotzdem deine Arbeit bleiben. Mach dir eigene Gedanken und überarbeite Texte, die von ChatGPT oder einem anderen KI-Tool stammen.
- Achte auf den Datenschutz: Namen, Adressen, persönliche Dokumente oder private Informationen haben im KI-Tool nichts zu suchen. Achte auch immer darauf, welche Daten du von dir selbst im Netz preisgibst.
- Gönn dir eine Pause: Egal, was du online machst, die Zeit vergeht meistens wie im Flug, wenn es Spaß macht. Es kann hilfreich sein, wenn du dir ein Zeitlimit setzt. Hast du häufiger Probleme, dich vom Bildschirm zu lösen, kannst du dein Medienverhalten mit unserem Selbsttest überprüfen!