#konzentrationsapps

Ein kurzes Aufblinken des Bildschirms, der bekannte Nachrichtenton oder ah – Moment, nur mal schnell schauen, was meine Freund*innen auf Instagram gepostet haben. Wir kennen es wahrscheinlich alle.
Vor allem, wenn man eigentlich konzentriert an einer Sache arbeiten wollte oder muss, erscheint uns alles interessanter als unsere Aufgabe. Schnell wird aus „Mal kurz aufs Handy schauen“ eine Ablenkung von mehreren Minuten, ohne dass wir es merken.
Aber gibt es nicht auch (digitale) Möglichkeiten, wie man auf seine Konzentration und Produktivität achten kann? Klar, man könnte sich ganz altmodisch in einen Raum ohne jegliche potenzielle Ablenkung begeben und sich einen Wecker stellen, der das Ende der Konzentrationsphase signalisiert.

Ich habe aber auch ein paar coole Apps gefunden, die uns beim Konzentrieren helfen sollen. Dabei schaue ich mir immer folgende Fragestellungen an:

  1. Wie funktioniert die App?
  2. Für welches Betriebssystem ist sie geeignet?
  3. Ist sie kostenlos bzw. wie teuer ist sie?
  4. Was waren meine Erfahrungen mit der App?

Let’s plant some trees – Die App “Forest”

Die App “Forest” hilft dir fokussiert bei der Sache zu bleiben mit einer kleinen Motivationshilfe – dem Züchten eines Waldes! Zu Beginn muss natürlich zunächst der Samen gepflanzt werden, welcher nach 30 Minuten zu einem Baum heranwächst, sofern man die App nicht verlässt, um Nachrichten zu lesen, im Netz zu surfen usw. Verlässt du die App, wächst der Baum nicht nur nicht weiter, er verdorrt sogar! Schafft man es aber mehrere Stunden konzentriert bei der Sache zu bleiben, gedeiht (d)ein ganz persönlicher Wald.

Die App kostet für iOS 2,29 €, ist für Android-User*innen allerdings kostenlos erhältlich.

Forest lässt sich super einfach bedienen und hat mir durchaus geholfen, mein Handy während der Fokuszeit nicht in die Hand zu nehmen, um die bereits gepflanzten Bäume nicht wieder zu zerstören. Der spielerische Anteil lässt einem hier leicht am Ball bleiben.

Konzentration mit Rauschen, Wind oder Meereswellen – Die App „Tide“

Die App bietet einem bei der ersten Benutzung die Möglichkeit seine Ziele auszuwählen, beispielsweise eine Hilfestellung zur Meditation oder zum Relaxen zu erhalten oder sich durch monotone Geräusche besser und länger konzentrieren zu können.

Für alle Naturliebhaber*innen kann zwischen Regenschauer, Meereswellen oder Wind gewählt werden, aber auch ganz andere Sounds sind verfügbar.

Die App ist für alle Betriebssysteme kostenlos!

Ich habe die Anwendung während meiner letzten Klausurenphase getestet und für gut befunden! Während meiner Konzentrationsphase habe ich Sounds wie „Waterfall“ oder „Café“ genutzt, um meinen Fokus zu halten, aber dennoch nicht in einem Raum voller Stille zu sitzen. Zudem hat mir die eingebaute Timer-Funktion geholfen, bestimmte Slots zum Lernen einzuhalten.

In meiner Lernpause habe ich dann zudem die Geräusche zur Entspannung genutzt, um während eines Power-Naps abschalten zu können. Dies gelang mir am besten mit dem Sound „Ocean“ oder „Rain“.

Zugriff verweigert – App-Kontrolle mit Hilfe von iOS

Alle Apple-Nutzer*innen können sich nun freuen, denn iOS bietet, ganz ohne extra Programm, die Möglichkeit für ausgewählte Apps die maximale Nutzungsdauer festzulegen. Du findest die Funktionen, wenn du deine Einstellungen öffnest, unter dem Menüpunkt „Bildschirmzeit“.
Wird diese festgelegte Zeit dann erreicht, schließt sich die Anwendung automatisch. Eine Weiternutzung ist danach noch möglich, jedoch wird man, wenn man die App öffnet, jedes Mal auf die eigentlich festgelegte Sperre hingewiesen.
Neben App-Limits ist auch das Festlegen von Bildschirmauszeiten möglich. Während dieser Zeit sind nur vorher selbst ausgewählte Apps und Telefonate zulässig.

Ich habe selbst bereits die Möglichkeit der App-Kontrolle genutzt, jedoch mehr, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange und häufig ich am Tag Social-Media-Apps verwende (probiert das mal aus, es ist durchaus erschreckend!)
Im Rahmen der Recherche habe ich dann auch die Möglichkeit der Bildschirmauszeiten genutzt und für gut befunden. Die Handhabung ist sehr simpel und man belastet den Gerätespeicher nicht extra mit einer zusätzlichen App.

Do-Not interrupt – Die App “Donut-Dog”

Wer es etwas verspielter mag, sollte sich die App „Donut-Dog“ anschauen. Für jede konzentriert gearbeiteten 10 Minuten, d. h. Zeit, in der man nicht am Handy war, erhält man einen Donut. Ziel ist es, den Hund namens Focus glücklich zu machen, was am besten mit Donuts gelingt. Die App ist, anders als Tide, bunter und verspielter, bietet aber ebenso zahlreiche Funktionen an.

Zudem ist sie für Android und iOS kostenlos.

Für mich persönlich war der erste Eindruck etwas überfordernd durch die vielen bunten Icons und zahlreichen Funktionen. Nachdem ich mich dann etwas mit der App vertraut gemacht habe, war die Benutzung fast selbsterklärend. Besonders positiv ist mir die Möglichkeit für bestimmte Challenges aufgefallen, bei denen man beispielsweise nach 20 Minuten Fokus extra Donuts erhält.

Ob du eine App für die Konzentration benötigst, ist im Endeffekt allein deine Entscheidung und auch typabhängig. Auch wenn ich mich prinzipiell als fokussiert und konzentriert bei der Arbeit einschätzen würde, haben mir die Apps geholfen, mein Handy nicht anderweitig zu benutzen. Immer, wenn ich mein Handy in die Hand nahm, um „nur mal kurz Instagram zu checken“, erinnerten mich die Apps daran, dass ich eigentlich gerade fokussiert sein sollte.

Sie sind also eine nette Hilfe und meiner Meinung nach auf jeden Fall einen Versuch wert.

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